HEIMAT.BÄUME

Heimatbäume Herten, Motiv aus dem Schlosspark Herten


Seidel, Wolfgang

 

 

 

Wolfgang Seidel
 

Heimatbäume in historischen Ansichten

aus dem Kunstbesitz der Stadt Herten

 

Hochaufragende Buchen, die den Kirchplatz umrahmen, eine Kastanie vor dem alten Rathaus, die Eichenallee, die zum mächtigen Bauerngehöft führt oder die Brauerei mit der Schatten spendenden Linde mitten im geselligen Biergarten – wer kennt solche Ansichten nicht aus seinem Heimatort. Markante Orte, Plätze und Gebäude verbinden sich mit ebenso markanten Bäumen, bilden eine unverwechselbare Einheit. Und manchmal weiß man gar nicht, was den Ort mehr prägt – das Gebaute oder die Bäume. 

Oft sind diese Bilder auch nur noch in der eigenen Erinnerung gespeichert, die Orte existieren so gar nicht mehr; dann sind es Ansichten auf alten Gemälden oder Stichen, Postkarten oder Fotos, die uns diese typischen Bilder wachrufen. Und wir freuen uns ein wenig wehmütig über diese Erinnerungen. 

Gerade auch für Künstler sind Bäume schon immer ein beliebtes Motiv in ihrem Schaffen – ob in der Literatur, in der Musik oder insbesondere in der Malerei und in der Fotographie. Sie sind wie eine Metapher für Stimmungen und Empfindungen zu einem Ort, einer Landschaft, einem Lebensraum. 

Blättert man in den „Bilderwelten“, der Broschüre über den Kunstbesitz der Stadt Herten, so stößt man auf wundervolle Holzschnitt-Ansichten von Herten, die Heinrich Everz Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert gefertigt hat. Everz, ein freischaffender Künstler aus dem Westfälischen, geboren. 1882 in Lippstadt und gestorben 1967 in Coesfeld, zeigt in seinen Ansichten vom Antoniusplatz, von Westerholt und dem Hertener Schlosspark auf ganz selbstverständliche Weise diese bestimmende Verbindung von Bäumen und Ort.

Heinrich Everz, Schlossgarten


Antoniusplatz, Everz


Heinrich Everz, Westerholt


Neben dem künstlerischen Ausdruck dieser drei Ansichten ist es das so treffend den Ort und seine Geschichte Charakterisierende, in dem die Bäume eine wesentliche Rolle spielen. Heinrich Everz stellt auf eindrucksvolle Weise dar, was man als Heimatbäume bezeichnen kann.