HEIMAT.BÄUME

Heimatbäume Herten, Motiv aus dem Schlosspark Herten


Hojtzyk, Dagmar

 

 

 

  Gedicht: Heimat Bäume

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Vita 

Zu den ersten Gesprächspartnern meiner beruflichen Laufbahn gehörten Tütti und Pille. Tütti und Pille waren Gänse. Sie gehörten einer alten Frau, die in einer Zechenkolonie lebte. Als ich sie Anfang der 70er Jahre kennenlernte, waren die Gänse Wachhunde und Freundinnen zugleich geworden. Die Frage nach dem Schlachten hatte sich erledigt. Wie kam es zu diesem denkwürdigen Termin? 

1951 in Marl geboren, in Marl und Münster zur Schule gegangen, ergab es sich 1969, das ich einen Platz als freie Mitarbeiterin der WAZ-Redaktion Marl bekam. Nach vorheriger Ratlosigkeit in Sachen Berufsfindung und diesem Test-Jahr war klar, ich wollte zur Zeitung. Bei der „Hertener Allgemeinen“ im Zeitungshaus Bauer war ein Platz frei geworden. Zeitung machen hieß damals noch nicht studieren, es hieß: das Alltagsleben mit seinen Leserinnen und Lesern teilen. Also: „Schreib‘ mal was über die Wachhunde Tütti und Pille, die eigentlich Gänse sind. Und über die Frau, bei der die Gänse wohnen. Und mach‘ schöne Bilder.“ So ging es weiter. Mehr als 40 Jahre lang habe ich für das Zeitungshaus, später Medienhaus Bauer, in verschiedenen Städten des Kreises Recklinghausen gearbeitet: Recklinghausen, Marl, Waltrop, Herten. Die längste Zeit davon in Herten. 

Das Spektrum der Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner erweiterte sich. Es reichte vom Obdachlosen bis zu Bundespolitikern, zum Beispiel dem ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Oder von der Kassiererin im Supermarkt bis zum Groß-Industriellen, zum Beispiel Karl-Ludwig Schweisfurth. Lokale Vereine, Sport, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur: Lokalredakteurin sein heißt, das pralle Leben einer Stadt zu inhalieren. Kultur war bis weit in die 90er Jahre hinein noch ein Schwerpunkt und eines meiner Steckenpferde. Götz George, Hanna Schygulla, Christian Quadflieg, Christiane Hörbiger, allesamt Leinwand-, Fernseh- und Theatergrößen, reisten mit Tourneetheatern durch die Provinz und machten immer wieder Station in Herten. Auch sie gehörten, nach Tütti und Pille, zu meinen Gesprächspartnern. Und sonst? 

1993 stieg ich als Dozentin in die Erwachsenenbildung ein. Seit damals leite ich die Schreibwerkstatt für Frauen, ein offenes Kursangebot für kreatives Schreiben bei der Familienbildungsstätte. 

Von 2004 bis 2018 leitete ich bei der Volkshochschule den Kurs Frauen machen Zeitung. Ein- bis zweimal im Jahr erschien in diesem Rahmen die Frauenzeitschrift „Hertene“. Außerdem habe ich Filmprojekte begleitet, zum Beispiel über den chilenischen Maler Claudio Bravo (1936-2011) während seiner Zeit in Tanger (Marokko), an Buch-Projekten mitgewirkt und Veranstaltungs-Moderationen übernommen. Heute bin ich als freie Journalistin tätig.